Auf Streife(n)

Wieder einmal war es Zeit – ein kleiner Besuch bei „meinem“ Dougi. Schon beim Betreten war eine etwas eigenartige Stimmung – so viele Leute. Ob das an Weihnachten liegt? sicher, kann ja nicht anders sein.

Ich schlendere also (Kopf nach oben und düdldüüü) durch den Laden, aber so recht wollte keine der lieblichen Feen Notiz von mir nehmen. Also blickte ich ganz interessiert und gleichermaßen verzweifelt auf ein Regal – weiß aber gar nicht mehr, was denn dort zu sehen war. Doch nichts regte sich. Ich meine, natürlich regte sich allerhand, nur nicht in meine Richtung.

Plötzlich stand ein etwas unscheinbarer Jüngling mit dem unverwechselbaren Schild in meiner Nähe, aber nach diesem war mir dieses Mal nicht und ich wollte ihm daher, wenn geht, ausweichen. Als die blonde Nixe, die mir schon recht bald nach dem Eintreten aufgefallen war, auf mich zu kam, war mir das heutige Opfer bereits klar.

Doch aus heiterem Himmel drängte sich eine alte Schachtel eine Dame von Welt in den Weg und wollte mir das zierliche Wesen entwenden, was ihr natürlich auch gelang. Schließlich bin ich ja kein Barbar. Aber irgendwie hatte die Alte dann kein Glück – klar, wenn das Goldlöckchen sich mit mir vergnügen unterhalten könnte. Da sie sich aber dem Einwickeln von Packerln – ich komme dann wohl als Nächstes dran – widmen musste, schaute sie etwas verzwickt, versuchte sich aber bei erstbester Gelegenheit von diesem lähmenden Job frei zu machen, was ihr mit einem netten Kunstgriff auch gelang und schon war sie frei für mich.

Meine Operation konnte also beginnen und meine etwas provokante und zugleich auch einiges offen lassende Frage – schließlich will ich ja etwas erleben, das ich hier schreiben kann – „Haben sie ein Parfum? – ich suche ein Parfum“. Nona, was sonst in diesem Laden, aber Männer oder Frauen. Irgendetwas musste sie mir angesehen haben, denn sie war sogleich unterwegs und ich hatte in diesem ersten Energieanfall Mühe ihr zu folgen. Zielsicher stolzierte sie auf ein Regal zu. Doch dann – hielt sie inne und sah mich an. Ha, dachte jetzt wird sie fragen „Für Männer oder für Frauen“, aber nichts da. Sie fragte, ob ich nicht wüsste, wo es zu finden ist oder ob ich nicht wüsste, welches. Ich erklärte ihr, was die zuletzt verwendeten Sorten waren, sprich was sFrauli gerne haben könnte: „Armani Code – gibt es so etwas“ (Nicken von ihr) „und Diamanten oder so“. Sie klärte mich auf „Diamonds“. Naja, bin halt nicht so kosmopolitisch.

Zufrieden stürzte sie weiter zu dem Regal, das sie nun als das Richtige identifiziert hatte und schon war der erste Teststreifen aus irgendeinem Fläschchen befeuchtet worden. Sie schwenkte ihn ein paar Mal hin und her roch daran schwenkte ihn nochmals und schon durfte ich daran riechen. Jetzt war ich mir nicht ganz, ob alles den richtigen Weg ging. Daher fragte ich „Ist das ein Damenparfum?“ sie sah mich verdutzt, nein verständnislos, nein eigentlich entrüstet an. Naja erbost jedenfalls nicht und so war sie gerne bereit von Regal zu Regal zu hoppen und immer wieder den einen oder anderen Teststreifen für mich vorzubereiten, an dem ich dann riechen durfte. Dazwischen gab es immer wieder Belehrungen für mich, was denn der nächste Duft sein wird und die Charakteristika dazu. Dieses goldige Häschen kannte sich aus, das spürte ich. Mitreden wollte ich natürlich auch immer und so kamen meine populärwissenschaftlichen Deutungen der einzelnen Düfte dazu, was ihr aber immer wieder ein gewisses Augenverdrehen entlockte. Das war dann wieder das Zeichen etwas vorsichtiger mit meinen Äußerungen umzugehen. Nun, nach einigem hin und her, einigen aggressiven Wässerchen, einem Waldduft (meine Deutung) und so manch anderem Gestank hatten wir uns dann auf den zweiten Duft Juicy Couture (das hätten wir also auch einfacher haben können 🙂 ) geeinigt. Dass dann noch zwei weitere Tuben mit irgendetwas für mich unidentifizierbaren in der rieseigen Schachtel gratis dabei waren, freute mich nochmals.

Nun kam noch die zweite Übung des Besuchs, ein Herrenduschbad. Da ich aber nicht mehr allzu viel Zeit hatte, wollte ich es auch nicht zu schwer machen. Was ich mir davor aber nicht verkneifen konnte, war die Frage, ob sie denn überhaupt noch etwas riecht nach den hunderten Beschnupperungen täglich. Sie war ganz glücklich, das bejahen zu können, ist sie doch auch im täglichen Training. Das Duschbad, das ich mitnehmen wollte – Lagerfeld – gab es natürlich nicht. Eigentlich nicht mehr, denn es wird nicht mehr produziert und geliefert. Na klar, hätte mich auch gewundert, wenn alles einfach so klappt. Die Folge, ich durfte wieder an einigen Streifen, doch auch hier wurden wir fündig und ich sie war erlöst. Einsteils war sie froh mich bei der Kasse abschieben zu können, aber dann auch wieder nicht, denn ihr drohte das nächste Mittelalterliche Monster.

Nun war nur mehr das Zahlen zu absolvieren – eigentlich eine leichte Übung, doch ich durfte nicht den Automaten verwenden, den ich benutzen wollte. Als ich dann erwähnte, wenn der Automat meine Karte nicht verwenden kann – der erste Versuch deutete das an – dass der Erwerb dann wohl schwierig wird, kam auch prompt die Bestätigung, aber die Dame an der Kasse hatte Glück. Der zweite Versuch mit der Karte sollte nicht scheitern. Die Abkassiererin erwähnte dann noch etwas von wegen ich könnte mir an einem der Tische das Gekaufte einpacken lassen. Ich fragte, ob es auch ein anderes Papier gibt, als das übliche Dougi-Papier, aber nein – Pech. So musste ich das Angebot ablehnen und sagte, dass das Papier nicht schön wäre. Oha, ein Augenrollen war die Reaktion und ich musste Nachbessern – „für Weihnachten ist das Papier nicht geeignet“.

Dass zwei kleine Proben für Herrendüfte mit eingepackt wurden, versteht sich. Werde wohl demnächst sFrauli damit betören.

Dieser Beitrag wurde unter Duft, Duschgel, einkaufen, Frauen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

5 Antworten zu Auf Streife(n)

  1. lamiacucina schreibt:

    und wonach riecht man, wenn man sich das alles anschüttet, kommt ja noch das Rasierwasser und das Deospray hinzu ?

  2. Elisabeth schreibt:

    Mhm, lecker 😉 Da macht man(n) wirklich was mit… Gut, dass ich so sicher immer weiß, was ich dort brauche.. 😉 Problematisch wird es tatsächlich nur, wenn es das nimmer im Sortiment gibt, was ich will… Da fühle ich mit dir mit 🙂 Gut gemacht, liebster Rufus!!! *gratulier*

  3. the rufus schreibt:

    Kommt alles mit Web 3.0 und den Geruchsblogs, lamiacucina.

    Immer Elisabeth? Ich gehe dort ganz selten hin – nur, wenn ich einen Blogeintrag brauche – sonst bin ich eher in den Unterwäscheläden, aber über dort schreibe ich dann besser Nichts 😉

  4. Elisabeth schreibt:

    Oh, schade aber auch… 😉 Warum eigentlich nicht??? 😉

  5. the rufus schreibt:

    Weil sFrauli bisweilen hier liest – aber ich überlege es mir 😉

Hinterlasse einen Kommentar