Wahn! Wahn! Überall Wahn!

(want a translation )

Bei mir zu Hause, bei Kollegen, bei mir überhaupt – überall, wie schon gesagt.

Eben scheint er bei mir wieder zuzuschlagen, denke ich – werde jetzt nämlich versuchen ein für mich neues Software-Tool (InDesign) zu erlernen und gleich anzuwenden – mal sehen, wie’s gelingt.

Zum Thema Wahn gäbe es übrigens noch einiges zu berichten – ich begnüg‘ mich aber mit einem Musikstück – nona – dem sogenannten Wahn-Monolog des Hans Sachs aus den Meistersingern von Nürenberg (passt zu mir – in mehrerlei Hinsicht 😉 ) von Richard Wagner. Den werde ich auch noch erlernen und anwenden, hehe. Zum Teil kann ich ihn auch schon.

Wer den Text (sogar mit einer kleinen Regieanweisung 🙂 ) lesen möchte …

SACHS
Wahn! Wahn!
Überall Wahn!
Wohin ich forschend blick
in Stadt- und Weltchronik,
den Grund mir aufzufinden,
warum gar bis aufs Blut
die Leut sich quälen und schinden
in unnütz toller Wut?
Hat keiner Lohn
noch Dank davon;
in Flucht geschlagen
wähnt er zu jagen;
hört nicht sein eigen
Schmerzgekreisch,
wenn er sich wühlt ins eigne Fleisch,
wähnt Lust sich zu erzeigen!
Wer gibt den Namen an?
’s ist halt der alte Wahn,
ohn den nichts mag geschehen,
’s mag gehen oder stehen!
Steht’s wo im Lauf,
er schläft nur neue Kraft sich an:
gleich wacht er auf; –
dann schaut, wer ihn bemeistern kann! …
Wie friedsam treuer Sitten,
getrost in Tat und Werk,
liegt nicht in Deutschlands Mitten
mein liebes Nürenberg!
(Er blickt mit freudiger
Begeisterung ruhig vor sich hin.)
Doch eines Abends spat,
ein Unglück zu verhüten
bei jugendheißen Gemüten,
ein Mann weiß sich nicht Rat;
ein Schuster in seinem Laden
zieht an des Wahnes Faden;
wie bald auf Gassen und Straßen
fängt der daan zu rasen!
Mann, Weib, Gesell und Kind
fällt sich da an wie toll und blind;
und will’s der Wahn gesegnen,
nun muß es Prügel regnen,
mit Hieben, Stoß und Dreschen
den Wutesbrand zu löschen.
Gott weiß, wie das geschah?
Ein Kobold half wohl da: –
ein Glühwurm fand sein Weibchen nicht,
der hat den Schaden angericht’t.
Der Flieder war’s: – Johannisnacht!
Nun aber kam Johannistag!
Jetzt schaun wir, wie Hans Sachs es macht,
daß er den Wahn fein lenken kann,
ein edler Werk zu tun:
denn läßt er uns nicht ruhn,
selbst hier in Nürenberg,
so sei’s um solche Werk,
die selten vor gemeinen Dingen
und nie ohne ein’gen Wahn gelingen.

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